Was ist eigentlich ein Skibob?
Die Skibobs stellen eine von den vielen Möglichkeiten dar, wie beschneite Hänge zu befahren. Der Fahrer sitzt auf dem Skibob und mit der Skipiste ist er dank zwei Skiern, die am Skibob hintereinander in einer Spur befestigt sind (die vordere ist steuerbar) und kürzeren angeschnallten Skiern (Fußskier) in Kontakt.
Kurz aus der Geschichte
Die erste Erwähnung über den Skibob geht auf das Jahr 1892 zurück, als sich der Amerikaner Stevens den ersten Skibob patentieren ließ. In den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts ergänzte der Österreicher E. Brenter den Skibob um kleine Skier, die an den Füssen des Fahrers befestigt waren. Dadurch gewann der Fahrer zwei weitere Kontaktpunkte mit der Skipiste, was bedeutend die Sicherheit der Fahrt auf einem Skibob erhöhte. Die Miniskier sind nur ein wenig länger als der Schuh, wodurch das Risiko des Hängenbleibens der Skier und ein anschließender Knochenbruch des Beines eliminiert werden. Ursprünglich waren die Skibobs eine von den wenigen Methoden, wie sich Menschen mit kranken Knien dem alpinen Skifahren widmen konnten, jedoch bald wurden sie auch bei den gesunden Personen populär. Im Jahre 1961 wurde der Internationale Verband der Skibobfahrer – FISB gegründet. Dieser hat seinen Sitz derzeit in München und vereint ungefähr 20 internationale Skibobvereine, zu den bedeutendsten gehören die Vereine aus Österreich, der Tschechische Republik, Deutschland, der Schweiz, Frankreich, den USA, Kanada, Großbritannien und Polen. Seit dem Jahre 1967 findet alljährlich die Weltmeisterschaft statt und in den letzten Jahren auch die Serie des Weltcups. Zu den Renndisziplinen gehören z.B. die Abfahrt, der Slalom, der Riesenslalom, Super-G und der Parallelslalom.
Die tschechischen Skibobfahrer gehörten und gehören auch weiterhin zu der absoluten Spitze, was beispielsweise 22 Medaillen aus Weltmeisterschaften und Europameisterschaften von Alena Hrbková (geb. Hanousková), 29 Weltmeistertitel von Irena Francová-Dohnálková und 30 Weltmeisterschaftstitel plus 10 Siege in der Endbewertung des Weltpokales von Alena Housová belegen.
Geschwindigkeitsrekorde
Eine interessante und selbständige Kategorie des Skibobsportes stellen die Versuche um das Erreichen eines Geschwindigkeitsrekordes auf dem sog. Flying-Kilometer. Es handelt sich um eine extrem gefährliche Disziplin. Bei diesen Versuchen wird die steilste und längste Skipiste gewählt. Anschließend wird der Schnee in eine möglichst beste Form geglättet und festgestampft. Dies wird üblich manuell durchgeführt, weil die Skipiste insoweit steil ist, dass ein Einsatz der Mechanik unmöglich ist. Wenn das Gelände schließlich geeignet präpariert ist, werden (meistens im unteren Streckenabschnitt) zwei elektronische Messtore in einer gegenseitigen Entfernung von 500 angebracht. Das Ziel ist, den Abschnitt zwischen diesen Toren mit dem Skibob mit einer maximalen Geschwindigkeit durchzufahren. Die für die Durchfahrt des gemessenen Abschnittes erforderliche Zeit wird in km/h umgerechnet. Das alles hat der Skibobfahrer noch in einem zweiten Versuch zu wiederholen. Die Ergebnisse werden anschließend gemittelt. Gegenwärtig beträgt der Wert des Geschwindigkeitsweltrekords auf einem Skibob 204 km/h. bei den Skiern ist es dann 251 km/h.
Wenn Sie jetzt darüber nachdenken, warum zwischen dem Weltrekord auf Skiern und auf dem Skibob so ein Unterschied zu Gunsten der Skier ist, dann müsst Ihr wissen, dass es an der Länge der Skier liegt. Je längere Skier, desto schneller fahren Sie. Und die Skifahrer nutzen in dieser Disziplin viel längere Skier, als welche beim Skibob verwendet werden können.
Ausrüstung des Skibobfahrers (nach FISB)
Der Fahrer nutzt einen einspurigen steuerbaren Skibob, der mit einer vorderen steuerbaren Skier und einer in ihrer Spur fahrenden hinteren Skier ausgestattet sein muss. Zu der Pflichtausrüstung gehören 2 Miniskier, die an die Füße des Fahrers befestigt werden. Der Skibob sowie die Miniskier können aus einem beliebigen Material hergestellt werden. Für alle Disziplinen der Erwachsenen sowie der Nachwuchsspieler hat der Skibob eine maximale Länge von 230 cm mit einer Toleranz bis zu 5 cm und ein Gewicht von maximal 23 kg plus 0,5 kg Toleranz vorgeschrieben. Für die Altersgruppe der Schüler liegt die maximale Länge bei 230 cm und das Gewicht darf nicht 13 kg überschreiten. Die Länge der Miniskier ist für alle Disziplinen und Altersgruppen einheitlich festgelegt – die maximale lichte Länge beträgt 55 cm mit einer Toleranz von 5 cm. Es ist verboten, ein beliebiges Zusatzgewicht für die Erhöhung des Gewichts des Skibobs zu verwenden und auch der Skibobfahrer darf außer der üblichen Kleidung nichts für die Erhöhung seines Gewichts verwenden, z.B. eine Bleiwolle, etc. Zu der Pflichtausrüstung des Skibobfahrers gehört nach den Vorschriften FISB ein geschlossener Helm. Für den Slalom und den Parallelslalom kann ein nicht geschlossener Helm genutzt werden.
Empfohlene Ausrüstung
Ähnlich wie beim Ski- und Snowboardfahren besteht die Grundausrüstung aus geeigneter Kleidung mit einer wasserdichten Hose, hochwertigem Helm, einer in diesen Helm passenden Skibrille und Skihandschuhen. Wir empfehlen, sich ebenfalls einen Lendengurt für den Wirbelsäulenschutz anzuschaffen. Geeignet sind ebenfalls Sicherheitsriemen, die das Wegfahren der Miniskier beispielsweise bei ihrem Anschnallen verhindern, und ein Fahrradschloss, mit dem Sie den Skibob gegen Diebstahl sichern können, wenn Sie sich im Skizentrum erfrischen wollen. Es bewährte sich auch eine kleine Tasche auf den Fahrradrahmen. In diese können Sie während der Fahrt auf dem Skibob Ihre Ausweise, Autoschlüssel, bzw. weitere Gegenstände ablegen, die in den Taschen der Kleidung während der Fahrt unnötig stören würden.